BLOG: 11.05.2022

Mitarbeiter Benefits: 10 kreative Ideen für glückliche Angestellte

Entlohnungssysteme

Wer das Privileg hat, bei der Jobsuche zwischen zwei ähnlichen Angeboten wählen zu können, entscheidet sich zumeist für einen Arbeitgeber, der die attraktiveren Mitarbeiter Benefits offeriert. Deshalb haben sich diese zu einem relevanten Kriterium im Recruiting entwickelt. Aber welche Benefits begeistern die Deutschen?

Alle Leser, die bisher nicht in den Genuss solcher Mitarbeiter Benefits gekommen sind, weil ihre Chefs entweder zu knausrig waren oder mit einem sehr engen Budget haushalten mussten: wir sprechen hier von Zusatzleistungen, die normalerweise nicht im Arbeitsvertrag auftauchen. Diese Zusatzleistungen des Arbeitgebers unterscheiden sich je nach Größe und Budget des Unternehmens. Was sie bringen, liegt auf der Hand: sie motivieren Mitarbeiter und heben das Unternehmen vom Wettbewerb ab. Zusätzlich fungieren diese Benefits als wunderbares tool fürs Employer Branding und helfen, eine bestimmte Positionierung des Unternehmens inhaltlich zu verstärken.

 

Je mehr Benefits, desto besser

Die Gehaltsstudie von Kununu hat die besten Benefits untersucht. 730.000 Bewertungen zeigten, welche Mitarbeitervorteile die Gehaltszufriedenheit positiv beeinflussen. Die Top drei Positionen der Benefits sind:

  • Flexible Arbeitszeiten

  • Mitarbeiter-Events und

  • Mitarbeiter-Coaching

Die Studie bewies: Die Zufriedenheit steigt mit der Zahl der Benefits. Je kreativer, desto wow im Freundeskreis. Es bringt also viel return on investment, solche Mitarbeiter-Vorteile anzubieten. Wer sein Team gut kennt, wird nicht falsch liegen. Aber auch der aufmerksamste Chef freut sich über Inspiration. Deshalb haben wir uns schlau gemacht, was Mitarbeiter als Zusatzgoodie zum Gehalt besonders großartig finden.

 

Fit zu sein ist eine Lebenshaltung

Das kann eine vom Arbeitgeber finanzierte Mitgliedschaft im Fitnessstudio sein oder ein firmeneigener Fitnesstrainer. Mein Fitnesstrainer Miguel lebt im sonnigen Andalusien und hat seit Anbeginn der Pandemie das Geschäft seines Lebens gemacht. Von seiner Dachterasse aus - und mit Blick aufs Meer, rief er mir und 13 Angestellten eines Pharmakonzerns  digitale Trainingsanweisungen zu. Meine Freundin Maria hatte mir drei Fitnesseinheiten mit Miguel geschenkt, um in der bewegungseingeschränkten Zeit fit zu bleiben. Fast das gesamte Team der Marketingabteilung eines Pharmakonzerns, für das Maria arbeitet, nahm wöchentlich am Training teil. Das Unternehmen bezahlte die Trainingsstunden während der ersten 6 Monate der Pandemie, dann stützten sie 50% der Kurskosten. Die regelmäßige angeleitete Bewegung motivierte mehrere Kollegen, überhaupt erst mit dem Training zu beginnen.

 

Ein fleissiger Mensch bleibt Lehrling lebenslang

Qualifizierte Mitarbeiter möchten sich weiterbilden. Das sind zum Beispiel berufsbezogene Angebote, Persönlichkeitscoachings oder die Förderung eines berufsbegleitenden Studiums. Ein Japanisch Fremdsprachenkurs gekoppelt mit einer vom Unternehmen finanzierten Sprachreise nach Kyoto. Arigatōgozaimashita - das wäre ganz nach meinem Geschmack.

 

Work hard, play harder

Wer so hart arbeitet, darf auch mal das Leben genießen. Mitarbeiter brauchen unbedingt mal eine Pause. Ob Tischkicker, Billard-Tisch oder eine Tischtennisplatte – analoge Spiele kommen noch immer gut an. Die jüngeren Mitarbeiter freuen sich über eine X-Box und Shooter-Spiele, die helfen, den aufgestauten Druck des Arbeitsalltags abzulassen. Ein Unternehmen, das einen Playroom hat, wirkt am Puls der Zeit und daher attraktiver. Wichtig: der Game Room darf die Kollegen nicht stören und sollte nicht neben einer Ruhezone- oder Konzentrationszone positioniert sein, sonst sind Konflikte vorprogrammiert

 

Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr

Sagte Albert Einstein. Tatsächlich hat die Gesellschaft in den letzten 100 Jahren bewiesen, dass Bewegung zu kreativen Einfällen führt. Das Fortbewegungsmittel 'Auto' hingegen ist oft weniger ein Fahrzeug als ein Stehzeug. Jeder Deutsche fährt im Schnitt rund 13.200 Kilometer pro Jahr mit dem eigenen Auto. Aber 32 Prozent der Autobesitzer legen pro Jahr nur zwischen 5.000 und 10.000 Kilometer mit dem Wagen zurück. Das zeigt, dass viele Fahrer auf ein eigenes Auto verzichten könnten. Die gesunde Alternative heißt Firmenfahrrad. Anders als beim Dienstwagen ist das Firmenfahrrad zu 100 Prozent privat nutzbar ist, ohne dass diese Nutzung zusätzlich versteuert werden muss. Es fällt lediglich ein geldwerter Vorteil von ein Prozent des Neupreises an. Bei einem Rad im Wert von 1.000 Euro müssen zehn Euro versteuert werden. 

 

Viel wandern macht bewandert

Damit ist eine berufliche Auszeit gemeint, durch die ein Mitarbeiter persönliche Interessen verfolgen kann, ohne seinen Job dafür zu gefährden. Arbeitgeber können sich hier für einen Zuschuss oder eine Komplettfinanzierung entscheiden. Ich durfte 2005 zu einer 18monatigen Forschungsreise aufbrechen, blieb im Unternehmen angemeldet und war daher sozialversichert; Dazu stattete mich mein Chef mit einem Business Class Around-the-world Ticket und einer nagelneuen Panasonic Videokamera aus, damit ich Interviews für einen Dokumentarfilm machen konnte. Für diesen Vertrauensvorschuß ist man seinem Chef auf ewig dankbar. Man mag das Unternehmen wechseln, aber diese Erinnerungen bleiben. Ein anderes Beispiel: Eine deutsche Bank lädt jedes Jahr zwei Mitarbeiter zu einer Reise ein. 14 Tage sind die Mitarbeiter unterwegs und dürfen 10.000 Euro ausgeben. Jeder im Unternehmen kann mitmachen, muss ein Konzept vorlegen und erklären, welche neuen Erkenntnisse er (oder sie) auf dieser Reise gewinnen möchte. Danach stimmen alle Mitarbeiter ab, wer verreisen und diesen Benefit nutzen darf.

 

I have a dream

Haben Sie eine Bucket List? Mit der Bucket List ist eine Aufstellung aller Dinge gemeint, die man vor seinem Tod noch erledigen will. Ich habe meine 1997 erstellt, seither immer wieder ergänzt und doch gibt es Punkte, die seit 20 Jahren darauf warten, in Angriff genommen zu werden. Dabei kann der Arbeitgeber unterstützen. Ich habe mir vor 25 Jahren vorgenommen, ein Buch zu schreiben. Letztes Jahr fiel mir das Thema plötzlich wieder in den Schoß. Hätte ich einen weitsichtigen und spendablen Arbeitgeber, würde ich mir die sechsmonatige Begleitung meiner Buchmentorin finanzieren lassen. Vor allem, da es ein Buch ist, das meinem Unternehmen inhaltlich zugute kommt. 

 

Wer hastig isst, den Genuß vermisst

Ich komme zwar aus einem Haus, in dem über Generationen hinweg Wein angebaut wurde, aber schätzen gelernt habe ich Wein als Begleitung zu einem tollen Menü erst in meiner ersten Arbeitsstätte. Mein Chef ist ein Gourmet und hat uns regelmäßig in ein Haubenlokal eingeladen. Ich erinnere mich gerne an das Zelebrieren eines besonders lukrativen Geschäftsjahres, dessen Erfolg er mit der gesamten Mannschaft teilen wollte. Als wenn das herrliche 8 Gänge Menü nicht schon genug Schulterklopfen gewesen wäre, fand jeder Mitarbeiter in seiner persönlich adressierten Menükarte eine große Geldnote eingebunden, unter dem Motto: Gönn‘ Dir was Schönes. Wenn Mitarbeiter regelmäßig im Rahmen von Genuß-Events zusammenkommen, hat das einen langfristig positiven Impact für die Unternehmenskultur. 

 

FAZIT: Zusatzleistungen müssen zum Unternehmen passen

Wir raten nicht dazu, die Beispiele hier als Blueprint für das eigene Unternehmen zu übernehmen. Das Konzept muss zur Firma passen. Ein Unternehmen, das für Werte wie Bescheidenheit und Sparsamkeit steht, sollte keine Luxus-Leistungen anbieten. Deshalb wählen Sie die Benefits Ihrer Mitarbeiter ganz genau aus und schauen Sie sich dazu Ihren Markenauftritt an. Ein Mitarbeiter hat nicht immer die gleichen Vorstellungen und Bedürfnisse rund um einen Corporate-Benefit. Befragen Sie öfter mal ihr Team, welche Interessen die Kollegen haben, was ihnen im Leben fehlt. Zufriedene Mitarbeiter sind in der Regel produktiver und gesünder.