BLOG: 28.07.2023

Willkommen im Tiny Office

Neue Orte zum Arbeiten

Die physische Welt verschwindet. Aber entspannen Sie sich. Sie geht nicht ganz, und wenn sie geht, passiert das ganz langsam. Denn bevor Dinge ganz verschwinden, werden sie erstmal kleiner. Zum Beispiel das Büro.

Jetzt dreht er völlig durch. Die physische Welt soll verschwinden? Irgendwie vielleicht doch. Denken wir an Virtuelle Realität (VR) und Augmented Reality (AR). Die neue Brille von Apple bringt gleich beides zusammen. Dank der Fortschritte in der VR- und AR-Technologie können wir sogenannte immersive und interaktive Erfahrungen in virtuellen Welten machen. Stellen wir uns mal vor, dass diese Technologien immer weiterentwickelt werden, dann haben wir irgendwann eine alternative Realität, die der physischen Welt ähnlich ist oder sie vielleicht sogar übertreffen könnte.

 

Füße hoch und online einkaufen

 

Und wenn wir immer mehr Zeit in virtuellen Räumen verbringen und uns weniger mit der physischen Welt beschäftigen, warum sollen wir noch in Büros herumsitzen? Gehen wir noch in Geschäfte? Klar, aber nicht mehr so oft wie früher. Denn Dank Online-Shopping und E-Commerce können wir Einkäufe online erledigen, anstatt physische Geschäfte zu besuchen. Dies hat Auswirkungen auf den Einzelhandel und die physische Infrastruktur, da immer mehr Geschäfte schließen und die virtuelle Welt des Online-Shoppings dominanter wird.

 

Plattform und Revolution

 

Die Welt der Arbeit betrifft es ebenso. Seit der COVID-19-Pandemie hat die Remote-Arbeit stark zugenommen und Unternehmen stiegen auf virtuelle Büros und Online-Kommunikationstools um. Menschen werden in der Zukunft öfter in virtuellen Umgebungen arbeiten und kommunizieren. Denn dafür gibt es Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok, sie alle haben die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, revolutioniert.

 

Ins Museum oder zum Konzert? Nicht mehr so oft

 

Die virtuelle Kommunikation hat physische Entfernungen überbrückt und beeinflusst die Interaktionen in der realen Welt. Ins Museum oder zu Konzerten gehen wir auch nicht mehr so oft. Denn mit dem Aufkommen von digitaler Kunst, Streaming-Plattformen und virtuellen Konzerten wird unsere physische Präsenz vor Ort weniger wichtig, da wir virtuell an Veranstaltungen teilnehmen und Kunstwerke digital erleben können. Lassen wir mal grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und zwischenmenschliche Beziehungen in der physischen Welt außen vor und fragen uns, in welchem Tempo sich diese Transformation vollzieht. Kennen Sie Cubicles? Das sind diese Arbeitsstationen, die durch Trennwände oder Paneele voneinander getrennt sind und Mitarbeitern eine gewisse Privatsphäre und Konzentration ermöglichen sollen.

 

Im Cubicle gefangen

 

Stell dir ein Labyrinth aus grauen Wänden ein, das dich umgibt. Du sitzt in einem Cubicle, das so eng ist, dass du dir nicht einmal erlauben kannst, tief einzuatmen. Stell dich nicht so an, Millionen Angestellten geht das so. Dein Schreibtisch ist mit einer endlosen Menge an Akten, Papieren und Post-its bedeckt. Jeder Quadratzentimeter ist von überflüssigen Unterlagen gefüllt, die niemand jemals lesen wird. Du hast das Glück, das monotone Summen der Klimaanlage zu hören und den Duft von schlechtem Kaffee in der Luft zu genießen. Das einzige natürliche Licht, das durch ein kleines Fenster in weiter Ferne dringt, wird von den hohen Wänden abgeblockt, sodass du das Gefühl hast, in einer Höhle zu arbeiten. Deine Kollegen in den umliegenden Cubicles sind so nah, dass du jedes Atemgeräusch, jeden Husten und jedes Telefonat mithören kannst. Die Geräuschkulisse ist eine Symphony aus Tastaturgeklapper, gedämpftem Stöhnen und gelegentlichem Fluchen. Es ist fast wie ein Chor der Verzweiflung, der dich durch den Tag begleitet. Die Zeit scheint in einem Cubicle langsamer zu vergehen. Jeder Blick auf die Uhr lässt dich spüren, wie die Minuten sich dehnen und die Stunden schier endlos werden. Du träumst davon, in die Freiheit zu entkommen, aber du weißt, dass du hier gefangen bist, zumindest bis zum Feierabend. Aber bis dahin sind es noch ein paar Stunden Zeit, in denen deine Kreativität und Motivation erstickt und deine Seele langsam zermürbt.

 

 

Mein Tiny Office steht am Strand

 

Und jetzt stell dir vor, dass die offene Seite dieses Cubicles sich zu einem wunderschönen Strand hin öffnet. Ist das nicht paradiesisch? Du siehst den glitzernden Sand und das türkisblaue Wasser, während du dich an deinem Schreibtisch niederlässt. Es ist so gemütlich und eng, dass du deine Ellbogen nicht einmal ausstrecken kannst, aber wer braucht schon Platz zum Arbeiten, wenn du das sanfte Rauschen der Wellen und das fröhliche Kreischen der Möwen hörst. Die Sonne scheint hell und strahlt durch das Fenster, durch das du kaum sehen kannst, weil es von Palmen und Kokosnussbäumen verdeckt ist. Du könntest ewig im Büro sitzen, umspült von einer sanften Meeresbrise versuchst du, dich auf deine Aufgaben zu konzentrieren. In der Ferne siehst du die Menschen am Strand spazieren gehen, surfen oder sich in der Sonne aalen. Du seufzt und schaust auf deinen Monitor, auf dem sich das Geschäftstreiben abspielt. Du nimmst du gelegentlich Pausen, um am Strand entlang zu spazieren oder deine Zehen ins erfrischende Wasser tauchen zu lassen. Du siehst die glücklichen Urlauber, die das Leben in vollen Zügen genießen, während du wieder in dein Büro zurückkehrst, um deine E-Mails zu beantworten und Berichte zu erstellen. Ein Klacks in dieser Umgebung.

 

Tiny office und die Rechtslage

 

Ein Traum? Nicht in der Welt der „Tiny Offices“. Sie ahnen schon, woher das kommt. Richtig, von den „Tiny Houses“, diesen kleinen schicken Holzhäuser, die man überall aufstellen kann, um darin zu leben, die Schnittstelle zwischen Glamping und Ferienhaus. Mit dem mobilen Tiny Office sollen Freiberufler, CEOs oder Selbständige beglückt werden, und ganz nebenbei wird auch § 946 BGB ausgebremst, denn so einfach ein Büro in den Garten stellen geht nicht, das wäre ja ein Teil des Grundstücks. Ein Tiny Office dagegen ist mobil, kann jederzeit auf- und abgebaut werden, es gilt als außerhäusliches und nicht als häusliches Arbeitszimmer, laufende Kosten wie Strom sind leichter und ohne Höchstgrenze absetzbar. Unternehmen und Selbständige können sogar die Mehrwertsteuer zurückerhalten, was der Arbeitnehmer bei Direktanschaffung eher nicht kann.

 

Heute ist alles Workation

 

Sie führen ein Unternehmen und sind ein Veteran im Kampf um junge Talente? Dann ist das Tiny Office die perfekte Lösung für Sie! Ihre Filiale am Strand! Cool! Summertime! Ködern Sie Top-Talente der Generation Z mit Tiny Offices in Traumlagen, damit diese ihr Sabbatical direkt nach der Probezeit in traumhaften Landschaften verbringen können. Denken Sie über Bali oder Ko Samui nach, vielleicht lässt sich eine Standhütte da auch zum Tiny Office aufmotzen. Arbeit war gestern, heute ist alles Workation. Urlaub und Arbeit in schönster Synergie und Harmonie. Für Sie hat das auch den Vorteil, dass sie keine teure Mietkosten mehr durch große Bürokomplexe haben. Tiny Offices lassen sich übrigens auch mieten oder leasen. Aber: Sollten Sie sich irgendwann trotzdem entscheiden, dass Tiny Office dauerhaft irgendwo zu platzieren, brauchen Sie eine Baugenehmigung. Egal ob mit Trailer oder ohne.

 

Was moderne Tiny Offices kosten

 

Auch ein Tiny Office braucht einen Wasser-, Abwasser- und auch Stromanschluss. Sowie funktionierendes Internet und Wärme im Winter, vielleicht sogar eine Photovoltaikanlage, um die Klimaziele zu erreichen. Zu 100 Prozent autarke Tiny Offices werden laut Experten in Deutschland bislang so gut wie nie genehmigt. Zumindest an das Wasser- und Abwassersystem sollte Ihr Tiny Büro aber angeschlossen werden - viel Spaß bei den Anträgen. Moderne Tiny Offices mit 15 Quadratmeter kosten etwa 32.000 Euro. Kriegen Sie hin, oder?