BLOG: 15.06.2022

Power Ort im Wissenschaftspark

Power-Orte

Moderne Bürogebäude müssen Inspirationsorte sein, von der Außenfassade bis zum Innenraum. Produktivität und die Kommunikation sollen fließen statt stocken. Mustergültig ist dies im neuen Forvia-Standort in Hannover gelungen.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Dass dieses Sprichwort oft benutzt wird, liegt wohl daran, dass ein wahrer Kern darin steckt. Zwei Agenturen schließen sich zusammen und es entsteht etwas Neues, Aufregendes. Ein Unternehmen gliedert ein neues Geschäftsfeld aus und erfindet sich damit neu. Oder eine Firma benennt sich um, weil ein bestimmter Bereich so stark wächst, dass er alle anderen überlagert. Der Wandel durch das Neue betrifft Entscheider ebenso wie die Mitarbeiter.

Produktivität und die Kommunikation sollen fließen

Sie teilen die Erwartungen an den Neustart und hoffen auf eine gute Zukunft im Unternehmen. Ein Teil der psychologischen Ebene ist das Design. Denn das Neue ist nur glaubhaft, wenn der gestalterische Rahmen stimmt, von der Außenfassade bis zum Innenraum. Hier liegt für jedes Unternehmen die Chance, ein Signal zu setzen. Wir starten hier etwas Frisches, etwas völlig Neues. Wir schaffen einen Power Ort, in dem die Produktivität und die Kommunikation nicht stocken, sondern fließen.

Weltweit erster Standort von Forvia

Ein Beispiel dafür ist der Standort von Forvia in Hannover, zu dessen Gestaltung Graef Office beigetragen hat. Die deutsch-französische Dachmarke Forvia ist noch wenig bekannt, aber dahinter verbergen sich zwei marktführende Unternehmen: der deutsche Lichtspezialist Hella und der französischen Autozulieferer Faurecia. Der weltweit erste Standort des Gespanns ist nach zwei Jahren Bauphase auf 25.000 m2 im Wissenschaftspark Science Area 30X in Hannover-Marienwerder entstanden, er umfasst ein Technology und Customer Center und gesellt sich dort zu zahlreichen innovativen Unternehmen.

Hohes Innovationspotenzial

Der Mix aus Produktion und Wissenschaft soll ein erhebliches Innovationspotenzial ermöglichen. So arbeiten Forvia und Continental bereits in einer Forschungskooperationen mit der Leibniz Universität Hannover zusammen. Eine besondere Herausforderung war für Faurecia die Integration von zwei Standorten: In Peine lag bislang der Fokus auf Interior-Lösungen, in Stadthagen auf der Entwicklung von Sitzen. Mit dem Ziel, das Cockpit der Zukunft zu entwickeln, arbeiten nun beide Teams in Hannover zusammen.

Viele Highlights im Neubau

Im dortigen Neubau im Campus-Stil arbeiten 850 Forvia-Mitarbeiter. Zu den Highlights des vom Berliner Architekturbüro DIA 179 entworfenen Gebäudes zählen Anlagen für alle Entwicklungsschritte von der Produktentstehung bis hin zur Serienfertigung inklusive 360-Grad-Fotografie, Belastungstests durch Roboter, Akustik-/Klimakammern, 6-Achsen-Shaker und eine moderne Crash-Anlage.

Open-Space-Büros

Die Büros sind als Open Space geplant. Kein Mitarbeiter bekommt einen festen Arbeitsplatz zugeteilt. Die rund 850 Mitarbeiter finden eine große Auswahl an buchbaren, ergonomischen Arbeitsplätzen mit einem hohen Maß an Akustikschutz vor. Gleichzeitig hat Forvia ein vielschichtiges Angebot an Arbeitsorten für Begegnung und Zusammenarbeit geschaffen, welches den Anforderungen an agiles Arbeiten im Unternehmen gerecht wird.

Neues Workplace Konzept

Ein visuelles Ausrufezeichen wird schon in der Eingangshalle gesetzt, die dem Besucher einen freien Blick auf das „Forum“ bietet, den multifunktionalen Besucherraum. Ausstellungsvitrinen bieten dort schnellen Zugriff auf Informationsmaterialien. In zeitlich aufeinanderfolgenden Projektphasen entwickelte und verfeinerte Graef gemeinsam mit dem Projektteam von Forvia ein neues Workplace Konzept, dem die Forderung des Facility Managements nach maximaler Flexibilität in der späteren Flächennutzung zugrunde lag. Auf einer Größe von 190cm x 190cm strukturierte Graef die Flächen des Gebäudes und entwickelte ein flexibles und modulares Angebot an Work-Settings. Dank einer Pilotfläche in Stadthagen sowie durch Praxistests und Mitarbeiter-Feedbacks konnte das Workplace-Konzept finalisiert werden.

„Echte“ Materialitäten

Für das  Interior Design Konzept waren die Komponenten Formensprache, Farbwahl und Funktionalität wesentlich. Um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wurde mit „echten“ Materialitäten gearbeitet. Glatte technische Oberflächen wurden dazu mit strukturierten Materialen wie Holz oder Filz in Kontrast gesetzt. Shooting-Pastells und Naturtöne arbeiten der kühlen Atmosphäre des Neubaus entgegen. Einen interessanten Akzent setzt das Speedline-Konzept, eine formale Idee, die sich wie ein roter Faden von der Außenfassade über die Eingangshalle, in das Betriebsrestaurant bis hin zur Teppichbodengestaltung zieht.

Intelligentes Leitsystem

Damit Mitarbeiter und Besucher sich auf einer Fläche von ca. 25.000 m2 mit allein rund 100 Meetingräumen orientieren können, erarbeitete Graef ein schlichtes Leitsystem, welches mit klaren Zonen durch das Gebäude führt. Dazu zählt auch die Wandgestaltung der Meetingräume und prominenter Zonen. Dieses Office Art-Konzept im Liniendesign gibt durch Farbe und Grafiken jedem Raum seine Identität. In jedem Meetingraum findet sich eine individuell angefertigte Wandgrafik, die zu seinem Namen und seiner Themenwelt passt und Motive wie etwa Rennstrecken, Oldtimer oder Länder zeigt.

Feste Elektroachsen

Speziell entworfene Akustikwände sind Sicht-und Geräuschschutz in einem, ohne Tageslicht zu nehmen. Ein Mix aus Rückzugsplätzen, Teamworkflächen und Meetingangebote ergänzen die Standardarbeitsplätze. Entlang von festen Elektroachsen lassen sich die Module wie auch die Telefonboxen frei und flexibel zu einem individuellen Arbeitsort kombinieren. Die zwei großen, als Skulptur wirkenden Sitztreppen vereinen die mehrgeschossigen Büroflächen untereinander und bieten Platz für Pitches oder die informelle Kaffeepause. Die filigrane Lounge nutzt den Platz optimal aus, in dem sie Bibliothek, Pausenbereich und Kommunikationsort zugleich ist. Das Fab Lab wiederum ist Tüftlerwerkstatt, Ideenschmiede und Inspirationsort in einem, hier werden zukünftige Innovationen entwickelt.

Gemütliches Restaurant

Da mit hungrigen Mitarbeitern kaum je ein Innovationsziel erreicht wurde, kam dem Betriebsrestaurant eine besonders wichtige Rolle zu. Im Forvia-Neubau lockt es die Mitarbeiter zur Mittagszeit nicht nur mit gesundem Essen an, sondern bietet auch echte Aufenthaltsqualität. Lamellen-Raumteiler zonieren den großen Raum, aber nicht auf Kosten des Tageslichts. In die Lamellen-Dächer wurden dekorative Leuchtelemente integriert. Die Verwendung von Holzlamellen und Pflanzen schaffen eine warme, natürliche Atmosphäre voller Gemütlichkeit.