BLOG: 05.01.2022
Die besten Apps zum Gesundbleiben
Health Style im BüroDigitale Apps helfen beim gesunden Lifestyle. Denn für diesen ist viel Büroarbeit nicht unbedingt förderlich. Aber gegen Kopfschmerzen und zu viele Kilos gibt es digitale Helfer. So mancher hat im Büro 180 Dauerpuls - auch beim Blutdruckmessen helfen Apps.
Wohl niemand, der regelmäßig ins Büro geht, bleibt im Laufe des Berufslebens davor verschont: Migräne und Spannungskopfschmerz. Neben der Behandlung mit geeigneten Medikamenten können Apps wertvolle Dienste leisten, Nutzer können hier Kopfschmerztagebücher führen und Wetterdaten auslesen. Migräne ist ein echtes Volksleiden. Nach dem Spannungskopfschmerz ist Migräne die häufigste Erscheinungsform des Kopfschmerzes. Der WHO zufolge leiden acht Prozent aller Männer und 18 Prozent aller Frauen darunter. Für das Ungleichgewicht ist unter anderem das Absinken des Östrogenspiegels vor der Periode verantwortlich, der bei Frauen Migräneattacken auslösen kann. Betroffene leiden oft unter so starken Schmerzen, dass sie mit Medikamenten gegensteuern müssen. Die Hemmschwelle dafür sinkt. Die Anzahl der Menschen, die mindestens einmal pro Woche zu Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen greifen, steigt von Jahr zu Jahr. Über 20 Millionen Personen in Deutschland leiden unter Migräne, meist an leichten Verläufen. Bei schweren Attacken werden spezielle Migräne-Arzneien, sogenannte Triptane, verschrieben. Zu einer erfolgreichen Therapie gehören, oft in Kombination mit der Medikamentengabe, nichtmedikamentöse Verfahren. Bei diesen kommen zunehmend Apps und Wearables zum Einsatz.
Die Daten der Apps sind für Ärzte nützlich
So hat die Techniker Krankenkasse mit Kopfschmerzexperten der Schmerzklinik Kiel eine kostenlose Migräne-App entwickelt, die auch auf Wearables wie der Apple Watch funktioniert. Damit lassen sich Schmerzverläufe und Medikamenteneinnahmen dokumentieren sowie Kopfschmerz-Ursachen ergründen. Da Migräne häufig durch Stress ausgelöst oder befördert wird, setzt die klinisch getestete App auch auf Entspannungstrainings, die der Migräne entgegenwirken sollen. Rund acht Millionen Deutsche nehmen pro Tag eine Kopfschmerztablette – wem es gelingt, mit Hilfe der App seinen Migräneschmerz einzudämmen oder zu lindern, kann damit seinen Medikamentengebrauch senken. Ärzte gehen zunehmend dazu über, die Medikation mit den Ergebnissen der App abzustimmen. Mit Kopfschmerz-Apps können Patienten die Häufigkeit und Dauer von Beschwerden und Begleitsymptome nicht nur dokumentieren, sondern die Daten auch direkt via Smartphone dem Arzt schicken.
Das Kopfschmerzmuster erkennen
Schmerzen analysieren, Tagebuch über Migräne führen – diese Optionen bietet zum Beispiel die Migräne-App von M-sense. Sie eignet sich nicht nur für Migränepatienten, sondern alle, die unter Spannungskopfschmerz leiden. Nach Eingabe einiger Daten, zum Beispiel zu Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten, analysiert die App ein Kopfschmerzmuster. Vorteil: Kopfschmerzrelevante Wetterdaten erfasst die App selbstständig. Ein sogenannter Medikamenten-Tracker verschafft zudem Überblick über individuelle Schmerzmittel-Einnahmen. Nachteil: Die Basisversion von M-sense und anderer Migräne-Apps sind zwar kostenlos, einige weitere sinnvolle Tools sind aber kostenpflichtig und können im Rahmen eines Abos dazu gebucht werden. Patienten sollten vor Abschluss eines solchen Abos die Möglichkeit einer Kostenübernahmen mit ihrer Krankenkasse oder dem Hausarzt klären.
Migräne-Apps auf Rezept
Denn seit der Verabschiedung des Digitale-Versorgungsgesetzes können Ärzte ihren Patienten Gesundheits-Apps für das Smartphone verschreiben, darunter fallen auch Migräne-Apps. Die Kosten für die digitalen Anwendungen werden zunächst ein Jahr lang von den Kassen übernommen – die Möglichkeit einer weitere Übernahme der Kosten wird derzeit geprüft. Hilfreich sind zudem Migräne-Communities im Netz wie „Headbook“, die örtliche Selbsthilfegruppen zunehmend verdrängen. Sowohl bei sozialen Netzwerken wie auch in Foren finden Betroffene Tipps zu ihrem Leiden. Gegenüber den Realtreffen bieten sie den Vorteil des wegfallenden Termindrucks – gerade bei Migränepatienten ein wichtiger Vorteil. Abstriche bei der Privatsphäre müssen bei Facebook & Co. allerdings gemacht werden.
Warnung vor zuviel Perfektionismus
Bei einem Volksleiden wie Migräne sind die Eintrittsschwellen aber niedriger. Generell sollten Angaben von “Dr. Google" mit dem Arzt gegengecheckt werden, denn oft ist die Qualität der Inhalte nicht nur fragwürdig, sondern kann auch überzogene Ängste auslösen. Mit Hilfe von Apps und Communities lässt sich das Leiden oft lindern. Ärzte warnen allerdings vor zuviel Perfektionismus, da viele Migränepatienten ihre Krankheit „generalstabmäßig“ angehen. So macht ein App-gestütztes Kopfschmerztagebuch am Beginn der Therapie oder der Gabe eines neuen Medikaments durchaus Sinn.
Apps, die beim Abnehmen helfen
Migräne ist erwiesenermaßen eine Volkskrankheit. Ob man Übergewicht als Krankheit ansehen will, ist Ermessenssache. Ein Problem, das Millionen Menschen betrifft, ist es allemal - besonders zur Zeit um Weihnachten. Denn Leckereien wie Lebkuchen, Schokolade oder Christollen versüßen uns die Feiertage - doch spätestens zum Jahreswechsel rückt dann die Sorge um die zusätzlichen Pfunde in den Focus. Wie komme ich gesünder und schlanker ins neue Jahr? Diese Frage kann eine Motivation sein, mit dem Abnehmen zu beginnen. Schön und gut, aber was hilft mir persönlich? Wer so fragt, tut dies zurecht. Denn wer sich zum Kampf gegen das Übergewicht entschlossen hat, kann bislang gewohnte Ernährungsgewohnheiten und Bedürfnisse oft nicht einfach umstellen.
Abnehm-Gruppen sind besser als „heiße Tipps“
Wer im Internet nach Abnehm-Tipps sucht, findet zwar ein großes Angebot, aber auch viele fragwürdige Diäten und Tricks vor, die schnelle und einfache Erfolge anpreisen. Verheißungen wie “zehn Kilos in vier Monaten für 150 Euro” sprechen dabei ebenso wenig für die Seriosität des Anbieters wie die meisten im Netz angepriesenen Wundermittel gegen überschüssige Kilos, die oft mehr versprechen, als sie am Ende halten. Empfehlenswerter sind Abnehm-Gruppen in sozialen Netzwerken wie etwa bei Facebook, die den Nutzern die Möglichkeit geben, sich über ausgewogene Ernährung und Tipps zum Abnehmen auszutauschen. Die Gruppen sind meist privat, dass heißt, man muss als Mitglied in einer Gruppe aufgenommen werden. Allerdings sind auch in einer geschlossenen Gruppe Postings, die gelikt oder geteilt werden, anderen Facebook-Nutzern zugänglich - zwar in einem kleineren Rahmen, bei einem sensiblen Thema wie Abnehmen ist das aber durchaus ein Nachteil.
Apps ermitteln benötigten Kalorienbedarf pro Tag
Auf der anderen Seite wirkt der Austausch mit anderen Betroffenen motivierend, weil der gemeinsame Kampf gegen die Kilos verbindet und erreichte Zwischenziele diskutiert werden können. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Kalorienzähler-Apps, mit denen Nutzer ein Ernährungstagebuch führen können. Führende Anbieter sind zum Beispiel Yazio, Noom oder Arise. Anschließend wird der benötigte Kalorienbedarf für den Tag ermittelt. Die Dienste umfassen neben einem persönlichen Abnehmplan meist auch einen Schrittzähler sowie personalisierte Lebensmittel- und Sportpläne. Wer eine Abnehm-App nutzen will, trägt Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht und Wunschgewicht ein, worauf die App den benötigten Kalorienbedarf pro Tag ermittelt. Ein Vergleich der Apps macht Sinn, um herauszufinden, ob einem viele Funktionen oder Einfachheit wichtiger sind. Noch wichtiger ist der Blick auf die Kosten. Fast alle Abnehm-Apps bieten kostenpflichtige Updates mit zusätzlichen Funktionen an.
Wer sich mit anderen austauscht, nimmt nachhaltiger ab
Neben Gruppen in sozialen Medien und Apps finden sich im Netz auch klassische Diätplaner, wie Weight Watchers sowie Selbsthilfegruppen, wie abnehmen.com oder forum-adipositas. In den USA sind umfassende Ernährungscoachings beliebt, die etwa Omada Health anbietet. Hier bekommen Kunden einen individuell auf sie zugeschnittenen Ernährungs- und Gesundheitsplan. Für alle Unternehmen gilt: die Pläne können noch so anspruchsvoll und die Ernährungstipps noch so überzeugend sein: Was zählt, ist die Umsetzung im Alltag. Hierbei hilft die Stärke der Gruppe – wenn nicht zu Hause über digitale Plattformen gefunden, dann vielleicht real im Büro. Wer sich mit anderen austauscht, nimmt schneller und nachhaltig ab. Denn nach einer erfolgreichen Diät oder der Ernährungsumstellung das Gewicht zu halten, ist die eigentliche Kunst.
Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Was für Migräne gilt, gilt auch für den Bluthochdruck - ein echtes Volksleiden. Doch Dank sinnvoller Therapien bekommen Patienten ihr Leiden meist gut in den Griff. Bei der Protokollierung der Blutdruckdaten helfen digitale Medizin-Apps. Zwischen 20 bis 30 Millionen Bundesbürger leiden unter hohem Blutdruck, also fast jeder dritte von uns. Bedenklich, denn Bluthochdruck ist der bedeutendste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erhöhter Blutdruck wirkt sich nachteilig auf Gesundheit und Lebenserwartung aus, wird aber von Betroffenen oft subjektiv nicht wahrgenommen. Die gute Nachricht: Dreiviertel der Behandelten erreichen durch die Therapie gute Blutdruckwerte. Was hilft mir also? Neben dem regelmäßigen Blutdruckcheck zuhause oder beim Arzt leisten digitale Helfer gute Dienste.
Mit dem Blutdruckmessgerät verbunden
Rund 30 deutschsprachige Blutdruck-Apps sind für Smartphones (Android und IoS) mittlerweile erhältlich. Bei Wearables wie Smartwatches ist das Angebot noch sehr überschaubar. Viele der Medizin-Apps lassen sich an Blutdruckmessgeräte anschließen, die gewonnenen Werte werden via Bluetooth in ein digitales Tagebuch in der App übertragen. Daten lassen sich meist auch per Sprache oder manuell eingeben. Hier überzeugen vor allem jene digitalen Gesundheitsanwendungen, die Dank eines Plausibilitätschecks Falscheingaben verhindern. Die meisten Apps ermöglichen über eine Schnittstelle dem behandelnden Arzt den Zugriff auf die Daten. Der Datenschutz ist hierbei gewährleistet, denn der „Visiten-Code“ bleibt nur eine halbe Stunde aktiv.
Apps nutzen Daten aus Fitnessarmbändern
Wer seine Ernährung oder Sportgewohnheiten umstellt, sollte als Hypertoniker in dieser Phase seinen Blutdruck besonders intensiv checken. Auch hierbei hilft die Blutdruck-App. Blutdruckrelevante Parameter wie Bewegung, Gewicht und Kalorienzufuhr zeichnen die Apps auf, einige sind sogar in der Lage, Daten aus Fitnessarmbändern oder Treckern zu verarbeiten. All diese Daten dienen der Selbstkontrolle des Blutdrucks. Dieses wird durch die digitale Unterstützung stark vereinfacht. Der Nutzer bekommt also ein umfassenderes Bild über seinen Blutdruck und kann seine Gewohnheiten dementsprechend abstimmen.
Ärztliche Therapie wird unterstützt
Das hilft beim Gesundbleiben und ist bequem. Die digitale Dokumentation der Blutdruckdaten unterstützt zudem die Ärztin oder den Arzt bei der Therapie. Auch der psychische Vorteil eines langfristigen digitalen Managements der Blutdruckdaten sollte nicht unterschätzt werden – man sieht in der App „schwarz auf weiß“, dass die Werte stabil blieben oder sich sogar verbessert haben. Für Hypertoniker, die naturgemäß einen besonders wachsamen Blick auf ihre Gesundheit haben, ist das ein wichtiger Vorteil.