BLOG: 07.07.2021

Das berührungslose Büro

Restart Your Office

Viele Unternehmen haben ihre Büroräume für die neuen Ansprüche der Post-Covid-Phase umzugestaltet. Intelligente Ideen machen das „berührungslose Büro“ sicher.

In einer Berliner Werbeagentur kam es kürzlich zum großen Wiedersehen. Zum Teil nach Monaten sahen sich Kolleginnen und Kollegen in den Büroräumen persönlich wieder. Nicht bei Zoom, Teams oder Meet, sondern live und in Farbe. Ein Büro ist eben nicht nur ein physischer Ort, sondern ein Kommunikationszentrum, in dem Mitarbeiter Ideen austauschen und sich kennenlernen. In der Corona Zeit hatte die Agentur ein Digitalteam neu aufgestellt, von diesen Leuten kannte man allenfalls die Gesichter aus diversen Onboarding-Calls. Etwas Befangenheit war also da, vor allem Grußunsicherheit. Soll man die Kolleginnen und den Kollegen umarmen oder die Faust hinhalten? Ganz selten zu sehen war: Händeschütteln. Anfassen bleibt ein heikles Thema in diesen seltsamen Zeiten. Die Bürogesellschaft heißt es also ganz besonders willkommen: das berührungslose Büro. 

 

 

„Alles so wie früher“ ist undenkbar

Was die Ausstattung der Büroräume dieser Berliner Werbeagentur betrifft, hat die lange Auszeit einige Änderungen gebracht. Denn die Geschäftsführung  hat in der Zeit, in der die meisten Mitarbeiter im Home-Office gearbeitet haben, einiges umgestaltet. Die Berliner sind nicht die einzigen, die darüber nachdenken, ihre Räume für die Post-Covid-Phase neu zu denken. Denn wenn auch die Inzidenzen niedrig sind, ist doch ein schlichtes „Alles so wie früher“ unvorstellbar. Dafür ist einfach zu viel passiert.

Die Werbeagentur in diesem Beispiel hat im Zuge des Umbaus große, offene Flächen geschaffen, die Raum für gemeinsames Arbeiten und für informelle Gespräche bieten. Sogenannte „Dynamic Spaces“ (Schiebetüren, Raumtrenner und Tafeln) passen sich nicht nur der gewünschten Arbeitssituation an, sondern garantieren den Kolleginnen und Kollegen auch einen Mindestabstand, der in einer handelsüblichen „Zellenbüro-Konfiguration“ nicht möglich wäre.

 

Smarte Bürogeräte helfen beim Abstandhalten

Bereits vor der Pandemie hatten viele Unternehmen im Zuge der Digitalisierung daran getüftelt, ihre Arbeitsplätze für Mitarbeiter und Kunden intelligenter zu machen. In einer neuen smarten Bürowelt sind Geräte angesagt, die in der Lage sind, Informationen von ihren Benutzern und anderen Geräten in der Umgebung zu verarbeiten.

Tafeln werden zu interaktiven Smart Boards mit interaktiven Bildschirmen, Konferenztische sind mit Sensoren ausgestattet. „Intelligent“ heißt auch, Übernutzung und Abstandsregeln für das berührungslose Büro zu ermöglichen. Dafür sollen smarte Bürogeräte sorgen, deren Markt das Technologieforschungs- und Beratungsunternehmen Technavio zwischen 2020 und 2024 auf rund 266 Millionen US-Dollar schätzt.

 

 

Der Konfi warnt vor, wenn er zu voll ist

Eine weitere Neuigkeit in Bezug auf das berührungslose Büro sind Mitarbeiter-Zugangskarten für den Zutritt zu Gebäuden und Aufzügen sowie ein System für das Belegungsmanagement. Damit können Mitarbeiter Konferenzräume und Schreibtische über eine App reservieren, die in Echtzeit Warnmeldungen sendet, wenn Schwellenwerte erreicht werden. Der Konfi warnt also vor, wenn er zu voll ist. Ebenso ist es möglich, Belegungs- und Standortdaten wie Mitarbeiter-Check-ins sowie Schreibtisch- oder Raumreservierungen für die manuelle Kontaktverfolgung zu nutzen. Dadurch kann die Agentur im Falle einer Corona-Infektion schneller und präzise reagieren. Weil die Kontaktverfolgung eine Opt-in Funktion ist, bleibt die Privatsphäre der Nutzer gewahrt.

 

Keine Maske, kein Zutritt

Die Rückkehr zum Büroalltag bleibt für viele Unternehmen eine Herausforderung, denn neben dem Schutz der eigenen Mitarbeiter müssen auch Freelancer und Besucher gleichermaßen geschützt werden. Dazu dient ein Zugangskontrollsystem, dass neben der sicheren und schnellen Anwesenheitserfassung auch eine Temperaturkontrolle ermöglicht.

Es gibt bereits berührungslose Temperatur-Screening-Terminals, die  Gesichtserkennungs- und Thermografie-Technologien nutzen, um den Zugang zu Arbeitsbereichen zu erleichtern. Mitarbeiter müssen die Terminals dafür nicht berühren. Thermografie-Kameras erkennen präzise erhöhte Hautoberflächentemperaturen. In besonders sensiblen Bereichen sind auch eine automatisierte Maskenerkennung oder ein Gesundheitsscreening durch solche Geräte denkbar.

 

Das berührungslose Büro als Reise bei Barings

Der Immobilien-Investmentmanager Barings hat in seinem Büro in Manchester die Vision eines kontaktlosen Büros bereits verwirklicht. Eine maßgeschneiderte App sorgt dafür, dass Mitarbeiter nach dem Betreten des Gebäudes durch automatische Drehtüren eine „berührungslose Reise“ durchs Gebäude bis zum Arbeitsplatz absolvieren können.

Neben der Hygiene und Sicherheit geht es oftmals auch ums Gefühl. Mitarbeiter fühlen sich wohler, in „grünen“ Bereichen zu arbeiten. „Grün“ heißt in diesem Zusammenhang ein Raum, in dem das Design des Mobiliars die Einhaltung der jeweiligen Abstandsregelungen erlaubt, und in denen eine desinfizierende Reinigung erfolgt ist.

 

Der berührungslose Mülleimer

Einen kleinen Gag hat sich der Geschäftsführer der Berliner Werbeagentur erlaubt. Um sein Konzept des berührungslosen Büros um eine augenzwinkernde Variante zu bereichern, hat er einen berührungslosen Mülleimer angeschafft, der auf Gesten reagiert.